Wie groß kann man Drohnenbilder drucken? Ein Praxisversuch mit einem Bild der DJI Mavic Air
Felix Stensitzky • 12. Mai 2020
Dieser Text enthält Markennamen und kann daher fälschlicherweise als Werbung aufgefasst werden. Alle Produkte die in diesem Artikel genannt werden sind nicht durch die Marken gesponsert, sondern wurden privat erworben.
Seit einiger Zeit beschäftige ich mich intensiver mit dem Thema Bilder drucken, bzw. besser gesagt "drucken lassen". Ob es sinnvoll ist Bilder selber zu drucken oder sie in Auftrag zu geben hängt von vielen Faktoren ab und soll heute nicht thematisiert werden.
So kam irgendwann die Frage auf, wie groß kann ich eigentlich die Bilder meiner Drohne drucken?
Als Testbild habe ich mir das unten gezeigte Bild ausgesucht. Die Aufnahme entstand dieses Jahr im Februar auf den Lofoten in Norwegen.
Grundsätzlich gibt es 2 Werte die die Druckgröße beeinflussen. Zum einen ist das die Pixelanzahl der Datei und zum anderen die gewünschte Auflösungsqualität. Für die Auflösungsqualität gibt es 2 verschiedene Ausdrücke ppi (pixel per inch) und dpi (dots per inch). Beide Abkürzungen haben im Prinzip die gleiche Bedeutung. Sie geben Auskunft darüber wieviele Pixel pro inch zur Verfügung stehen. Somit ist diese Zahl eine Angabe über die Auflösungsqualität.
Als Drohne benutze ich eine DJI Mavic Air. Es handelt sich bei der Mavic Air um eine sehr kompakte und leichte Drohne. Dementsprechend ist der Bildsensor, gemessen an heutigen Digitalkameras, relativ klein. In der maximalen Auflösung werden Bilder im 4:3 Format mit 4048 x 3032 Pixeln aufgenommen.
Für die meisten Papiersorten empfehlen die Hersteller und Labor Werte zwischen 300-250 ppi.
Machen wir also eine kleine Beispielrechnung wieviele Pixel man für einen Druck im DIN A2 Format (59,4 x 42 cm) benötigt. Im folgenden werde ich immer nur die längere Seite des Bildes berücksichtigen.
Lange Bildseite [cm] / Umrechnungsfaktor [cm->inch] x gewünschte Auflösungsqualität [Pixel] = erforderliche Bildgröße [Pixel]
59,4 / 2,54 x 300 = 7015
Für ein Foto, das mit 300 ppi im DIN A2 Format gedruckt werden soll, benötigt man also eine Ausgangsdatei mit 7015 Pixeln auf der langen Seite. Die Aufnahmen der DJI Mavic Air haben also ca. 3000 Pixel zu wenig auf der langen Seite.
Führt man die obige Rechnung in umgekehrter Reihenfolge durch kommt man zu dem Ergebnis, dass die 4048 Pixel für einen Druck von ca. 34 cm ausreichen. Die Bilddatei muss für einen größeren Druck also vergrößert werden. Hierfür gibt es verschiedene Möglichkeiten. Es gibt Software die sich genau auf diese Aufgabe spezialisiert hat. Grundsätzlich kann aber jedes umfangreichere Bildbearbeitungsprogramm diese Aufgabe erledigen.
Ich habe für die Vergrößerung Photoshop verwendet. Da ich das erste mal eine Bilddatei für einen Druck vergrößert habe wollte ich keine sehr starke Vergrößerung. Ich habe mich entschieden die lange Seite von 4048 auf 6000 Pixel zu vergrößern. Also um den Faktor 1,5. Hierzu muss man im oben dargestellten Fenster einfach den gewünschten Wert eintragen und die Datei speichern. Natürlich muss beachtet werden das Seitenverhältnis nicht zu verändern.
Da ich mit Bestellungen in der Vergangenheit oft unzufrieden war hatte ich schon länger vor "Saal Digital" zu testen. Folgende 2 Bilder habe ich mir bei "Saal Digital" bestellt.
60 x 45 cm auf Hahnemühle Baryta Fine Art (254 ppi)
50 x 38 cm Hahnemühle Photo Rag (305 ppi)
Durch die Vergrößerung auf 6000 Pixel und die von mir ausgesuchten Formate ergab sich eine Auflösungsqualität von 254 ppi für das 60 cm lange Bild und 305 ppi für das 50 cm lange Bild. Nachdem die Bestellung aufgegeben war, galt es zunächst abzuwarten...
Das Bild oben zeigt die beiden Bilder nebeneinander. In einer ersten Reaktion bin ich mit beiden Ergebnissen sehr zufrieden. Die Qualität der Bilder ist wirklich sehr gut. Bei näherer Betrachtung ist der Schärfeunterschied zwischen den beiden Bildern allerdings zu erkennen. Das größere Bild zeigt deutliche Verluste in der Schärfe. Zum einen sorgt natürlich die Vergrößerung der Dateien dafür, dass die neu erzeugten Pixel nur eine Hochrechnung von dem Bildbearbeitungsprogramm sind. Sie können natürlich niemals die gleiche Qualität erreichen wie solche Pixel die bei der Aufnahme in der Kamera entstehen. Zum anderen wird der empfohlene Wert von 300 ppi bei dem großen Bild unterschritten.
Betrachtet man beide Bilder mit einem gewissen Abstand ist der Verlust der Schärfe jedoch nicht zu erkennen. Bilder in dieser Größe werden ja nicht mit Abständen < 1 m betrachtet. Beide Bilder eignen sich also hervorragend um sie an die Wand zu hängen. Eine geringere Auflösungsqualität als 250 ppi würde ich allerdings für keines meiner Bilder in Betracht ziehen.
Die Verwendung unterschiedlicher Papiersorten ist ein ganz eigenes Thema für sich. An dieser Stelle möchte ich nicht näher darauf eingehen. Allerdings muss ich sagen das beide Papiersorten tolle Ergebnisse liefern.
Im Prinzip ist die Eingangsfrage nicht allein auf Drohnenbilder beschränkt. Im Prinzip können die Ergebnisse analog auf alle Bilder übertragen werden. Eine Vergrößerung mit dem Faktor 1,5 kann Problemlos, ohne Qualitätseinbußen beim Ergebnis, durchgeführt werden.
Pixel bleiben eben Pixel...
Seit einiger Zeit biete ich dieses Bild auch zum Kauf in meiner Galerie an. Hier gelangst du zur Galerie.