Erneut neigt sich ein weiteres Jahr dem Ende. Ich stelle fest, dass ich seit genau einem Jahr keinen neuen Blog Post erstellt habe. Es ist die Zeit, in der viele Rückblicke entstehen; ob im Fernsehen, auf Internetseiten oder in Zeitschriften. Überall gibt es den "Jahresrückblick 2023". Es ist fast schon eine Klischeeerfüllung einen Jahresrückblick zu machen.
Für mich hat dieser persönliche fotografische Rückblick allerdings eine echte Relevanz. Zum einen sind dort die Erinnerungen und Geschichten mit denen die Bilder unweigerlich verknüpft sind. In diesem Jahr habe ich begonnen einige erste Geschichten zu den Bildern zu teilen. Bei Interesse empfehle ich dir die Sektion
- Geschichten - zu erforschen.
Zum anderen ist es so, dass man oft dazu tendiert nur all die Dinge zu sehen, die man nicht geschafft hat. Aus welchen Gründen auch immer, sei es Zeitmangel, Motivationsgründe oder andere Gründe. Zu oft übersehen wir dabei, was wir alles gemacht oder geschafft haben. Ein Rückblick auf mein fotografisches Jahr 2023, hilft mir hier enorm. Wie jedes Jahr, brachte auch 2023 Hoch- und Tieflagen.
Der Rückblick auf meine persönlichen besten Landschaftsfotos aus 2023 sorgt zusätzlich dazu, dass ich mich mit meinen Bildern aus dem Jahr beschäftige. Einige hundert Bilder auf eine Anzahl von 10 zu reduzieren ist immer schwierig. Liebgewonnene Bilder und Momente bleiben dabei auch immer auf der Strecke. Übrig bleiben eine Mischung aus Bildern, die entweder für sich gesehen eine besondere Ausdruckskraft besitzen oder eben Bilder die auch durch Ihre Geschichte leben.
Besonders auffällig ist, dass lediglich auf 2 Bildern ein Himmel zu sehen ist. Auf den anderen 8 Bildern ist erstmal auch nicht zu erkennen, wo diese Bilder entstanden sind. Ein Entwicklungstrend der sich, bereits seit einiger Zeit, in meinen Bildern zeigt. Eine Entwicklung hin zu, so wie ich finde, mehr persönlichen Ausdruck in meiner Landschaftsfotografie.
In den Bildern zeigen sich 3 Themen Schwerpunkte, bzw. 3 regionale und zeitliche Abgrenzungen. Die erste Gruppe von Bildern ist von einer Winterreise nach Island. Die zweite Gruppe umfasst Bilder aus dem Frühling und dem Frühsommer mit Motiven aus meiner Heimat. Die dritte und mit 4 Bildern größte Gruppe sind Bilder von meiner USA Reise im Herbst.
Das erste Bild ist auf einer Wandertour auf Island entstanden. Es kam völlig unerwartet. Auf dem Weg zu dem eigentlichen Ziel der Wanderung fiel mir immer wieder dieser Berg auf. Als dann schließlich auch der Vordergrund passte und das Wetter einen halbwegs klaren Blick auf den Berg erlaubte, machte ich diese Aufnahme. Eine etwas abgewandelte Version hiervon befindet sich auch in meinem Island Kalender für 2024. Das Wetter war typisch für Winter auf Island ziemlich brutal. Starke Winde und abwechselnd Schnee und Regen. Wenn ich mich richtig erinnere war es bereits dunkel als wir das Auto wieder erreichten.
Das Muster der Steine, der schwarzen aufgetürmte Sand und das besonders weiche und flach stehende Licht machen dieses Bild zu etwas ganz Besonderem. Mehr zu der Geschichte hinter diese Aufnahme kannst du in der Episode 1 - Unerwartet, in der Sektion Geschichten aus der Landschaftsfotografie, lesen.
Selten bis nie sorgt neues Equipment zu besseren Fotos. Es sei denn, das neue Equipment überwindet eine technische Einschränkung. Der Kauf einer neuen Drohne hat diese Panoramaaufnahme überhaupt erst ermöglicht. Es war ein ganz besonderer Sonnenuntergang und auch die Stunden vorher waren ein echter "Lichtblick" auf unserer Island Reise. Das Wetter Chaos sollte sich in den nächsten Tagen fortsetzen.
Nebel und Dunst lagen an diesem Morgen im Frühling in dem kleinen Naturschutzgebiet. Als die Sonne schließlich über den Hügel krabbelte entstand diese Szene. Die Feuchtigkeit in der Luft, sowie die Stämme und Äste der Bäume erzeugen durch Ihren Licht- und Schattenwechsel die Sonnenstrahlen. Gleichzeitig erstrahlen die frischen grünen Knospen und Blätter an den Bäumen durch die einfallenden Sonnenstrahlen.
Dieses Bild ist an fast der gleichen Stelle wie das letzte entstanden. Der Baum in der Mitte wirkte durch sein strahlendes grün und durch seine Form regelrecht wie eine Glühbirne und zog so meine Aufmerksamkeit auf sich.
Diese Gruppe von Bäumen hatte ich schon oft aus der Ferne gesehen aber es nie geschafft, sie aus der Nähe zu fotografieren. Sie stehen an einer Stelle, die sie schwer erreichbar machen und auch an diesem Tag musste ich durch teilweise hüfthohes Gras. Durch den Nebel und die damit verbundene Feuchtigkeit war es ein sehr nasser morgen für mich. Die Bilder von diesem Morgen entschädigen die Mühe.
Eine ganz besondere Szene an einem Morgen in Utah. Ich war bereits auf dem Rückweg zum Auto, als dieser Busch das aufgehende Sonnenlicht nur wenige Momente vor dem Boden abbekam. Hierdurch entstand ein wahnsinniger Licht/Dunkel Kontrast. Durch diesen Kontrast kommt die Form des Busches vor dem dunklen Hintergrund besonders gut zur Geltung.
Im Jahr 2017, bei unserer ersten USA Reisen haben wir bereits einige Badlands passiert. An einigen Stellen sind wir auch ausgestiegen und haben die Landschaft bestaunt. Es waren allerdings eher Zufallsfunde zwischen unseren eigentlichen Zielen. Im Nachhinein habe ich ein wenig nachgeforscht und als mir klar wurde an welchen Landschaften wir "einfach vorbeigefahren" sind, wollte ich unbedingt diese Orte erneut aufsuchen. Viele der Szenen die ich ursprünglich fotografieren wollte sind heute "zerstört". Die Behörden in den USA haben diese Gegend zum befahren mit ATV's geöffnet. In den weichen Sandschichten zeigen sich die Spuren der Fahrzeuge sofort und sind wahrscheinlich noch in hunderten von Jahren zu sehen. An einigen Stellen in den Utah Badlands wurde das Befahren mit ATV's wieder beschränkt. Mit der Drohne sind die Badlands allerdings ein wahres Paradies. Von oben gibt es noch einiges zu entdecken. So wie diesen Hoodoo hier, der mich durch seine Form an einen Vogelkopf erinnert.
Mudcracks, also gerissener und getrockneter Schlamm gehörte für mich auf meiner USA Reise zu den fotografischen Zielen. Ich wusste allerdings nicht ob ich solche Strukturen überhaupt finden würde. Ich fand mudcracks in allen Formen, Farben und Varianten. Mehr hätte ich mir kaum wünschen können. Die Geschichte, wie dieses Bild entstanden ist, ist sicher eines Tages in der Sektion - Geschichten - zu lesen.
Den Zeitraum für meine USA Reise legte ich so, dass ich eine gewisse Chance auf Herbstfarben in der Wüste von Utah haben sollte. Ob so ein Plan aufgeht, ist immer ungewiss. Kurz gesagt, hatte ich wahnsinniges Glück. An vielen Orten auf meiner Reise waren die Blätter der Bäume in ein leuchtendes gelb übergegangen. Sie wie dieser alte cottonwood Baum in der Nähe des Escalante Rivers.