Jedes Jahr mache ich einen Rückblick auf die Bilder, die ich im vergangenen Jahr aufgenommen habe. Allerdings habe ich es bisher nie geschafft diese Bilder auch in einem Blog-Post zu veröffentlichen. Das möchte ich nun tun und auch versuchen es jedes Jahr zu wiederholen. Warum ist es denn eigentlich wichtig auf die Bilder des vergangenen Jahres zurückzuschauen?
Naja, eigentlich ist es gar nicht besonders wichtig. Es ist vielmehr die Neugier und das Interesse daran, welche Bilder ich im vergangenen Jahr aufgenommen habe. Dabei kann man auch viele Rückschlüsse ziehen. So ist es zum Beispiel für mich persönlich interessant inwiefern sich meine Fotografie im letzten Jahr verändert hat, habe ich andere Themen verwirklicht, ist die Qualität der Bilder „besser“ geworden oder stagniert die Entwicklung meiner Fotografie. Habe ich neue Bereiche oder Themen verwirklicht. Hat sich der Bildaufbau und die Kompositionen verändert? Gibt es neue Motive? All das sind für mich interessante Fragen.
Dabei ist es besonders spannend zu sehen welche Bilder ich selbst als meine besten Bilder bezeichnen würde, im Vergleich zu den Bildern, die andere vielleicht als die schönsten oder besten Bilder ansehen würden. Das sind deutlich zwei unterschiedliche Dinge. Das liegt vor allem daran, dass jeder mit seinen aufgenommenen Bildern persönliche Momente, Erfahrungen und Erlebnisse verbindet. Daher kann es auch immer sein, dass meine eigenen Favoriten nicht unbedingt besonders ästhetisch wertvolle Bilder sind.
Im Jahr 2022 haben meine besten Bilder zwei ganz besondere Schwerpunkte.
Zum einen war dort eine große Reise in den hohen Norden Norwegens, wodurch viele Bilder aus Norwegen stammen. Ganz besonders bei diesen Bildern steht die Erfahrung im Vordergrund. So sind es die erlebten Momente, Aussichten, die für mich in diesen Bildern festgehalten sind. Betrachte ich diese Bilder, fühle ich mich in den Moment zurückversetzt. Ganz egal ob es ein weiter Ausblick auf einen Berg, ein besonders schönes Stück Wanderweg oder sonst etwas ist.
Das zweite große Thema für mich im Jahr 2022 waren Bilder und Fotografien, die ich in der Nähe von zu Hause aufgenommen habe. Kleine Touren durch die Natur bei denen mir etwas Besonderes ins Auge gesprungen ist. Dadurch dass die Natur im näheren Umfeld nicht so gigantisch und „episch“ wie die in Norwegen ist, sind es eher die kleineren Szenen und Bildausschnitte, die dort zu besten Bildern zählen. Ästhetisch gesehen, sind diese Bilder wahrscheinlich die „besseren“ Bildern.
Ich hatte versucht die Anzahl der Bilder auf zehn zu beschränken. Allerdings ist mir dies äußerst schwergefallen, zehn Bilder zu definieren. Daher sind es nun 12 Bilder geworden, die ich an dieser Stelle präsentieren möchte. Aktuell habe ich noch nicht annähern alle Bilder aus 2022 bearbeitet. Somit stellt diese Auswahl nur eine Momentaufnahme dar. Blicke ich in einigen Monaten auf diese Auswahl zurück könnte sie sich durchaus ändern.
Der Uttakleiv Beach ist ein bekanntes Motiv unter Landschaftsfotografen. Im Jahr 2018 habe ich an genau diesem Strand meine damilige Nikon D810 mit Objektiv und Filter in einen Salzwassertauchgang geschickt. Fotografisch war der Lofoten Winter Trip in diesem Moment vorbei. 2020 haben wir die Lofoten im Winter erneut besucht und so konnte ich einiges nachholen. Im Sommer war der Uttakleiv Beach nochmal eine ganz andere Erfahrung. Diese Bild ist in etwa zum tiefsten Stand der Sonne in dieser Nacht aufgenommen worden - ca. 01:30 in der Nacht. Als ich in der Nacht am Strand ankam war dort niemand unterwegs. Der Regen peitsche vom Wind seitlich gegen die Autofenster - aussteigen oder gar fotografieren unmöglich. Als ich bereits die Hoffnung fast aufgegeben hatte ließ der Regen nach und für etwa eine halbe Stunde gab es beste Fotobedingungen bevor der Himmel wieder komplett zu zog.
Der Skagsanden Beach oder Flagstaff auf den Lofoten. Aufgenommen genau zur Sommersonnenwende als die Sonne ihre tiefsten Stand in dieser Nacht erreichte. Das optisch schöne Sommerwetter trügt in dieser Aufnahme. Die Temperatur war nur knapp über dem Gefrierpunkt und ich trug die selbe Jacke, die ich hier zuvor im arktischen Winter getragen habe. Die Nacht zuvor war das Wetter derart stürmig, dass wir das Zelt nicht aufbauen konnten und auf den Vordersitzen im Auto schlafen mussten. Somit war das Wetter deutlich besser allerdings weit entfernt von sommerlich. Die folgenden Tage wurde das Wetter richtig sommerlich und als wir das geographische Ende unserer Reise erreichten - das Nordkapp - trugen wir T-Shirt und kurze Hose.
Diese Szene lag am Rande einer schönen Tageswanderung durch den Anderdalen Nationalpark auf der Insel Senja. Dieses Bild halt insgesamt einen eher tristen Charakter und hat keine besondere Lichtstimmung oder sonstige Dinge wodurch sichtbar wird warum dieses Bild in diese Sammlung gehört. Für mich stellt es alles was typisch für den Norden Norwegens ist, in einem Bild dar. Graues bewölktes Wetter, Moore, Berge, Weite, Birken, Kiefern...
Eine besonders landschaftlich Reizvolle Wanderung führte uns durch den Sjunkhatten Nationalpark. Zum fotografieren war es nicht unbedingt die beste Tageszeit. An einer Stelle der Wanderung mussten einige knifflige "Kletterpassagen" mit Hilfe eines Seils überwunden werden. Genau in diesem Bereich führte der Weg über einen felsigen Abschnitt oberhalb eines Sees. Auf dem Rückweg an dieser Stelle konnte ich den leuchten grünen Stängeln die gleichmäßig aus dem Wasser ragten nicht widerstehen.
Eine unglaubliche Aussicht ins Nebel verhangene Tal, aufgenommen auf einer Wanderung auf der Insel Senja.
Das leuchtende grün dieser Algen hat mich schwer begeistert. Das Bild hat mir so sehr gefallen, dass es für mich in diese Sammlung gehört hat.
Ein kurzer Wochenendtrip zu Beginn des Herbstes führte mich in diese Gegend. An einem morgen zogen einige Nebelschwaden durch den Wald. So konnte ich diese sehenswerte Szene einfangen.
Durch seine dunkelrot gefärbten Blätter zog dieser Baum seine Aufmerksamkeit auf mich. Die Strukturen der Äste im inneren mit den Blättern runden für mich diese Szene ab. Mit der Bearbeitung dieses Bildes habe ich mich sehr schwer getan. Ich habe es nicht geschafft, die gleiche Wirkung wie in der Realität zu erreichen. Trotzdem bin ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden.
Schon oft bin ich an dieser Szene vorbei gelaufen. Immer wieder bin ich stehen geblieben und habe versucht den richtigen Ausschnitt zu finden. Ohne Erfolg bis zu diesem Tag.
Ein ganz besonders stimmungsvoller Morgen in der Heide. Genau zum richtigen Zeitpunkt kam ich an dieser Szene vorbei. Die aufgehende Sonne erzeugte warme Sonnenstrahlen im Nebel. Der leuchtend goldene Farn im Vordergrund rundet diese Szene für mich ab.
Zwei Buchen die direkt nebeneinander stehen. Eine etwas konservativer hat ihre Blätter schon alle abgeworfen. Die andere etwas mutiger und hält länger ihr Laub fest.
Alles was für mich den Wald ausmacht in einer Szene kombiniert. Ein moosbewachsener Baum, ein kleiner Bach und Herbstlaub in den buntesten Farben. All das konnte ich vergangenen Herbst an diesem Bach in der belgischen Eifel erleben.